Telefon

03841 283 088

Geschäftsstelle

Flöter Weg 1e, 23970 Wismar
Ratgeber für Gartenfreunde

Fachberatung & Gartentipps

Zuverlässige Beratung und wertvolle Tipps rund um den Kleingarten sowie Ihre grüne Oase.

Bestimmungshilfen für Pflanzenschäden

Hier erhalten Sie umfassende Bestimmungshilfen für Pflanzenschäden an Gemüse, Beerenobst und Baumobst. Ob Schädlinge, Krankheiten oder Umweltfaktoren – wir bieten Ihnen detaillierte Informationen, um die Ursache Ihrer Pflanzenschäden zu identifizieren.

Infos zu Naturnahem Gärtnern: Ökologischer Pflanzenschutz

Fachberatung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Kleingartenvereine

Jeder Kleingartenverein muss gemäß Bundeskleingartengesetz seine Mitglieder fachlich betreuen, denn der niedrige Pachtzins von nur 0,07€/m² ist an die Voraussetzungen gebunden, dass der Garten dem Anbau von Gartenbauerzeugnissen, sprich Obst und Gemüse, dient und dass die Kleingärtner fachlich betreut werden.

1. Ein Drittel jedes Kleingartens muss für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt werden!

Manche Vereinsmitglieder reduzieren allmählich ihre Beetflächen und legen statt dessen Rasenflächen an.

Im Kommentar zum Bklg- gesetz ist erläutert, dass für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit mindestens 1/3 der Gartenfläche dem Anbau von Obst und Gemüse dienen muss, höchstens 1/3 für Rasenflächen, Blumen und Erholung und höchstens 1/3 für Laube, Wege und Freiterrasse verwendet werden darf.

Und was geschieht, wenn man sich nicht daran hält?
Zwei Vereinen im Land MV wurde die kleingärtnerische Gemeinnützigkeit gerichtlich aberkannt, weil die Bedingungen des Bklg- gesetzes nicht eingehalten wurden. Sie sind nun kein Kleingartenverein mehr, sondern Pächter von Wochenendgrundstücken oder ‚Datschen‘ und die Pacht für einen 300m² – Garten beträgt nun nicht mehr 21,-€ + Vereinsbeitrag, sondern ein vielfaches, zwischen 180,-€ und 300,-€/Jahr.

Dazu kommen Kosten für Abwasseranschluss und- Entsorgung usw., denn die erleichterten Bedingungen für Kleingärtner sind dann ebenso verloren wie der Bestandsschutz.

Jedem Gartenfreund kann nur geraten werden, die Drittelteilung zu beachten und die Rasenflächengröße zu überprüfen, ob es z.B. nicht sinnvoller wäre:

statt des Rasens eine ‚Erdbeerwiese‘ anzulegen mit der Sorte: ‚Florika‘, bei der man nach guter Bodenvorbereitung pro m² ca. 8 Pflanzen setzt, sie nie abrankt, sondern die Ranken so reinlegt in die Fläche, dass alle Lücken geschlossen werden. Dann bildet sich eine dichte, unkrautfreie Erdbeerwiese, die man bis zu 8 Jahre regelmäßig im Juni abernten und im Spätherbst mit dem Sichelmäher abmäht und mit verrottetem Kompost oder Dung etwas düngt. Die Früchte reifen über dem Laub. Das ist weniger Arbeit als es die Rasenpflege erfordert.

statt des Rasens Kartoffeln anzubauen, denn die Qualität selbstgebauter Kartoffeln übertrifft jedes Shopangebot und der Arbeitsaufwand ist wesentlich geringer für den Kartoffelanbau als für die Rasenpflege.

2. Klimafreundlich gärtnern- Klimarettung durch CO2 - Bindung in Dauerhumus und mehr Obstbäume in Kleingärten!
CO2 ist an sich nichts Schlechtes, alle Pflanzen brauchen es zum Leben, sie nehmen es aus der Luft auf und bauen es mit Wasser und Sonnenenergie zu Traubenzucker und Sauerstoff zu organischer Masse um, wobei Kohlenstoff festgelegt und Sauerstoff zur Atmung für alle Lebewesen frei wird. Durch weltweit extrem viele Waldrodungen, zugleich Massentierhaltungen und CO2 – Freisetzung von fossilen Brennstoffen, wie Öl, Kohle, Erdgas wird zu viel CO2 frei. Der Treibhauseffekt durch zu viel CO2 in der Atmosphäre erfordert sofort Maßnahmen, CO2 fest zu binden.

Landwirtschaft, Gartenbau und Kleingärtner können durch Dauerhumus- Anreicherung in ihren Böden große Mengen von CO2 fixieren. Bereits 0,1% Humus mehr pro Hektar bindet je nach Bodenart 3 bis 6 Tonnen CO2! Außerdem erhöht 1% mehr Humus in den oberen 30 cm des Bodens das Wasserspeichervermögen um 400 m3 pro Hektar! 3 überzeugende Videos hierzu:

3 überzeugende Videos hierzu:

Die Kleingärtner der Hansestadt Wismar haben 205 ha Fläche unter den Bedingungen des Bundeskleingartengesetzes gepachtet, abzüglich etwa 25 ha Hauptwege und Ränder bleiben ca. 180 ha Flächenanteil aller Parzellen. Davon soll mindestens 1/3 kleingärtnerisch durch Obst- und Gemüseanbau bewirtschaftet werden, also bleiben mindestens 60 ha Anbaufläche, auf denen eine Dauerhumusanreicherung mit Krümelstruktur zu schaffen wäre, die 600 t CO2 binden könnte und zugleich das Wasserspeichervermögen um 400m³/ha erhöhen würde.
Wie unterstützt man den Humusaufbau?

Hierzu 5 wichtige Grundsätze:

  1. Gärtnern mit der Natur, nicht gegen sie! Torffrei gärtnern, denn Torf ist ein idealer CO2 – Speicher und soll es bleiben- aber im Moor!. Biologisch düngen ohne chemische Dünger! Nützlinge fördern, keine Insektizide, keine Pestizide, statt dessen biologischen Pflanzenschutz!
  2. Einheimische Pflanzen verwenden, keine Exoten, die über CO2 – aufwändige Transporte aus fernen Ländern herbeigeschafft werden.
  3. Bäume als CO2 – Speicher pflanzen, denn jeder Baum speichert mehr als eine Tonne CO2, so lange er existiert und verbessert das lokale Klima. Jeder Obstbaum spendet außerdem köstliche Früchte. Pro Kleingarten von durchschnittlich 300m² sind 6 Obstbäume sinnvoll, die bei fachgerechter Pflege einen wertvollen Beitrag zur Sortenerhaltung leisten können.
  4. Düngen mit Grün- Dung oder Kompost plus Hornspäne als Stickstoffvorrat.  Vermeidung von chemischen Düngern, egal ob rot, grün oder blau, die mit hohem Erdölaufwand hergestellt werden.
  5. Wasser sparen, Regentonnen fangen Wasser auf, Mulchschichten reduzieren Verdunstung! 1% mehr Dauerhumus im Boden erhöht die Wasserspeicherung um ca. 40l/m² und bindet gleichzeitig 1 kg CO2/m²- siehe dazu die 3 Links!

Einige Gartentipps:

Gartentipps zum Obstbaumschnitt

Schon vor der Pflanzung eines Obstbaumes entscheidet man, wie der gewünschte Baum wachsen wird und wie er zu schneiden ist.

Es beginnt bei der Sortenwahl, der Unterlagenauswahl und bei der Entscheidung über den Pflanzstandort.

Der Pflanzstandort ist nur geeignet, wenn dort, wo ein Kernobstbaum gepflanzt werden soll, viele Jahre (20Jahre bei gleichem Kernobst, 8Jahre bei einem Wechsel von Apfel zu Birne) kein Kernobstbaum wuchs. Genauso ist es beim Steinobst.

Deshalb sollte man dort, wo Kernobst stand, zu Steinobst wechseln und ebenso den Wechsel von Steinobst zu Kernobst bevorzugen, sonst erledigt sich der Baumschnitt und Fruchtansatz von selbst- Die dort gepflanzten Bäume kümmern und fruchten kaum.

Die Sortenwahl ist wichtig, wenn man weit und breit keine Befruchtersorte hat, sollte man selbstfruchtbare Sorten wählen oder die Befruchtersorte als 2. Baum oder als 2. Sorte auf dem Baum gleich mit pflanzen.

Wer heute einen Süßkirschenbaum pflanzen will und sich umschaut, wie groß Süßkirschenbäume werden können, sollte sich über den Platzbedarf und die beschattete Fläche klar sein- oder er wählt die geeignete Unterlage für den Baum, die dafür sorgt, dass der Baum die erwünschten 2,5-3m nicht überragt. Mit dem Schnitt lässt sich die Größe nicht zufrieden stellend beherrschen, nur über eine sorgfältige Wahl der richtigen Unterlage. Es gibt sie heutzutage, man muss aber beim Fachmann in der Baumschule fragen und braucht nicht denken, dass der Billigbaum aus dem Importangebot eines Gartenbaumarktes die Anforderungen erfüllt und man den Rest mit dem Obstbaumschnitt erledigt. Genauso könnte man auch sein Geld vergraben.

Bereits nach der Pflanzung, im ersten Jahr des Austriebes, sollte man mit dem Erziehungsschnitt beginnen, auf das Baumgerüst achten, einen geraden, guten Leittrieb mit 3 Seitenästen anstreben. 3 Seitenäste ergeben je 120 Grad- einen Kreis und lassen für die Entwicklung des Baumes und seiner Verzweigungen genügend Platz – wenn die Äste im Winkel etwa 45 Grad aus der senkrechten haben. Wenn die Äste aber steiler stehen, sollte man sie mit Fäden und Gewichten, solange sie noch jung und biegsam sind, abspreizen. Besonders Birnen, auch manche Sauerkirschsorten neigen dazu, ihre Seitenäste viel zu steil zu entwickeln – da muss man korrigieren, so lange es noch geht- sonst hat man den Ärger viel zu enger Kronen mit vielen kreuzenden Zweigen über viele Jahre und einen hohen Schnittaufwand.

Für den Erhaltungsschnitt ist wichtig, dass alle sich kreuzend berührenden Zweige und Äste entfernt werden, weil es sonst Verletzungen geben könnte mit Infektionsstellen. Mit dem Erhaltungsschnitt wird eine ausgewogene Krone angestrebt, die gut mit Fruchtholz besetzt ist, wo die Früchte genug Platz und Sonne erhalten.

Immer sollte man aber bedenken, dass ein starker Rückschnitt zu einem starken Neutrieb führt, ein schwacher Schnitt, geringere Reaktionen des Baumes zur Folge hat. Nie mehr schneiden, als unvermeidbar!

Eventuell die folgenden ‚Wasserschosser‘ bereits im Sommer, wenn sie fest genug sind, herausreissen mit ihrer Basis. So entfernt man die schlafenden Augen mit, die Wunden verheilen im Hochsommer noch.

Bewährt hat sich auch, im August die Jungtriebe zu entspitzen und damit dem Fruchtbesatz zur Besonnung, mehr Ausfärbung und damit besseren Aroma zu verhelfen. Äpfel reagieren dankbar darauf.

Nur bei starker Vergreisung oder einer Behandlung von Obstbaumkrebsstellen ist ein Verjüngungsschnitt erforderlich. Der folgende starke Austrieb macht eine mehrjährige Nachsorge nötig, damit das Astgerüst wieder so wird, wie es erwünscht ist und die Krone nicht wie ein Besen wirkt. Manch alte Bäume der Streuobstwiesen wurden so schon zu neuem Trieb, jungen Fruchtholz und zur Bildung einer ausgewogenen Krone gebracht. Aber es braucht etliche Jahre Zeit!

Obstbaumschnitt- aber gut überlegt!
Unser Ziel ist es, die Obstbäume gesund und fruchtbar zu erhalten, damit wir fehlerfreies, ausgereiftes und damit schmackhaftes Obst ernten können. Zuerst müssen wir bedenken:

Wie reagiert der Baum auf unseren Schnitt?
Welche Gesetzmäßigkeit wirkt dabei?

1. Ein starker Rückschnitt bewirkt einen starken Neutrieb!
2. Sommerschnitt von Juni bis September verringert den
Folgeaustrieb im Frühjahr
3. Der Winterschnitt wird nicht im Winter, sondern nach dem Winter, etwa im März durchgeführt, damit die Schnittstellen vom Baum bald geschlossen werden.
4. Senkrechte Triebe fördern das Holzwachstum, horizontale Triebe bilden Blüten und Früchte, deshalb ist das Ideal der schräg aufrechte Ast.
5. Eine periodische Verjüngung der Äste am Spindelbusch bringt gesunde, schmackhafte Früchte, deshalb sollten Äste, die 60% der Stammdicke erreicht haben, abgeschnitten werden und hierfür Jungtrieben Platz machen. Lassen Sie einen kleinen Stumpf stehen, der den Neuaustrieb an dieser Stelle erleichtert.

Die Arbeitsfolge beim Baumschnitt:
1. Baumbeurteilung auf Zustand und Gesundheit
2. Mitteltrieb auswählen und 3- 4 günstig stehende
Leitäste
3. Leit- und Seitenäste im Winkel zum Stamm
formieren
4. Schrittweise Auslichten, weitere Maßnahmen erkennen
5. Man beginnt beim schwächsten Leitast, ihm werden die anderen angepasst.
6. Anschließend kürzt man die Seitenäste so ein, dass sie der Leitastspitze untergeordnet werden.
7. Fruchtäste und Fruchtholz werden danach den Seitenästen untergeordnet, überaltertes wird entfernt.
8. Leitäste werden danach ringsum in die Waage gebracht.
9. Auslichten und Rückschnitt des Mitteltriebes.
10. Wundränder mit scharfem Messer für schnelle Heilung nachschneiden, Stammkontrolle, evtl.
Behandlung.

Rund um den Obstbaumschnitt

Warum schneiden wir Obstbäume?
Kann man Obstbäume nicht wachsen lassen, so wie andere Gehölze in der freien Natur? Sicher, man kann. Bäume, welche nicht geschnitten werden, tragen meist sogar früher, manchmal schon im Jahr nach der Pflanzung.

Doch die Kehrseite der Medaille macht sich rasch bemerkbar: Solche Bäume erschöpfen sich bald unter der Last der Früchte, die Zweige hängen nach unten, der Neutrieb bleibt schwach, es entsteht eine zu dichte Krone, Blätter und Früchte werden stark von Pilzkrankheiten befallen.

Durch sachgemäßen Schnitt von der Pflanzung an bleibt der Baum dagegen zeitlebens licht. In einer gut aufgebauten Krone entwickelt sich das Fruchtholz entlang des Stammes und der Äste bis unten hin und nicht nur weit oben wie bei einem umgeschnittenen Obstbaum. Nicht geschnittene Bäume tragen meist recht unregelmäßig; in einem Jahr gibt es eine Massenernte, man weiss nicht, wohin mit dem vielen Obst, in dem darauf folgenden ernten wir vielfach überhaupt nichts. Hinzu kommt, dass in nicht geschnittenen Bäumen die Früchte klein bleiben; sie bekommen wegen des Schattens wenig Farbe, schmecken säuerlich und sind ärmer an wertvollen Inhaltsstoffen als solche, welche sich in vollem Sonnenlicht entwickeln konnten.

Bäume ohne Schnitt wachsen vielfach zu sehr in die Höhe. Alle Pflegemaßnahmen werden dadurch erschwert, vor allem die Ernte. Wir brauchen dazu eine hohe Leiter, die Arbeit wird gefährlich. Sollte eine Pflanzenschutzmaßnahme nötig werden, so ist diese bei einer hohen Krone im Haus- und Kleingarten kaum durchführbar, zumal solch ein Baum auch meist so dicht ist, dass Blätter und Früchte nicht gleichmäßig benetzt werden können.

Bessere Qualität
Und damit kommen wir zu einem wichtigen Punkt, der ebenfalls für den Obstbaumschnitt spricht. Sachgemäß geschnittene Bäume bleiben sichtbar gesünder als unbehandelte, oder anders gesagt: Zu dichte Baumkronen werden stärker von Pilzkrankheiten befallen als licht gehaltene.

Der Grund ist folgender: Die Blätter bleiben nach Regenfällen länger feucht, und nachdem die mikroskopisch kleinen Pilze zu Ihrer Entwicklung Wärme und Feuchtigkeit benötigen, kommt es in dichten Kronen zu verstärktem Befall durch Pilzkrankheiten (Schorf u.a.). Obstbaumschnitt fördert also die Fruchtqualität und gesundes Blattwerk, er ist vorbeugender Pflanzenschutz. Neben Sortenwahl ( Pi und Re “ Sorten ), ausreichenden Pflanzabständen und einigen Pflegearbeiten trägt der sachgemäße Schnitt entscheidend dazu bei, dass unsere Obstbäume auch ohne bzw. mit nur wenigen Spritzungen weitgehend gesund bleiben.

Gesetzmäßigkeiten der Triebförderung
Das Gehölzwachstum unterliegt bestimmten Gesetzmäßigkeiten, welche bei der Kronengestaltung und bei jedem Eingriff durch Schnittmaßnahmen beachtet werden müssen. Diese Gesetzmäßigkeiten des Wachstums werden Förderungsgesetze genannt. Es gibt

1.Spitzenförderung
Steht ein Trieb oder Ast senkrecht im Baum, dann entwickelt sich in der Regel der stärkste Trieb aus der obersten Knospe. Er steht wiederum senkrecht. Die Triebe aus den folgenden Knospen bringen ebenfalls starke, aufstrebende neue Triebe. Je tiefer aber die Knospen stehen, desto schwächer werden die Austriebe und um so mehr entfernen sie sich von der senk-rechten Stellung. Oft verbleiben die unteren Knospen im Ruhestadium.

2.Oberseitenförderung
Haben vorjährige Triebe oder ältere Äste eine waagerechte Stellung, dann entwickeln sich neue Triebe aus den an der Oberseite befindlichen Knospen. In der Regel entsteht eine größere Anzahl von Trieben, die jedoch verhältnismäßig kurz bleiben. Auch der Austrieb der Spitzenknospe ist nicht länger. Seitlich stehende Knospen bringen ebenfalls nur schwache Austriebe. Die Knospen an der Unterseite verbleiben in der Regel im Ruhestadium. Die Mehrzahl der Triebe steht im Obstbaum jedoch schräg, so dass sowohl die Spitzenförderung als auch die Oberseitenförderung zur Wirkung kommen; nähert sich der Altwuchs der Waagerechten, dann unterliegt er mehr der Oberseitenförderung, nähert er sich der Senkrechten, wirkt die Spitzenförderung stärker.

3.Scheitelpunktförderung
Senkt sich der Altwuchs bogenförmig, dann entstehen kräftige neue Triebe auf der Höhe des Bogens, dem Scheitelpunkt. Die herabgebogene Spitze des Altwuchses wird vernachlässigt; in der Regel treibt sie nur schwach aus, oft wird sie gar dürr.

4.Basisförderung
Senkt sich ein Ast bereits von seiner Ursprungsstelle nach unten, dann bilden sich neue Triebe an seiner Basis, weil diese höher liegt als die Astspitze. Diese wird bei der Basisförderung vernachlässigt.

Wirkungsgesetze des Schnittes
Ein Gehölz reagiert gesetzmäßig auf jeden Eingriff, was sich vor allem auf Anzahl und Länge des Neuwuchses bezieht. Bei Jungkronen ist dies besonders deutlich sichtbar. Diese Reaktion wird Wirkungsgesetze genannt:

1. Wird ein Trieb stark eingekürzt , so dass nur wenige Knospen verbleiben, entwickelt sich nur eine geringe Anzahl von Trieben. Jeder dieser Triebe ist bei normaler Baumpflege kräftig.

2. Wird ein Trieb nur schwach eingekürzt , so dass eine größere Anzahl von Knospen verbleiben, oder gar nicht geschnitten , entwickeln sich dementsprechend zahlreiche, aber verhältnismäßig kurze Triebe.

3. Wird an einer Krone ein Teil der Triebe stark und ein anderer nur schwach zurückgeschnitten, so dass er die stark eingekürzten Triebe überragt, dann erfolgt der stärkste Austrieb bei den schwach zurückgenommenen Trieben. Die stark eingekürzten Triebe werden hingegen beim Wuchs vernachlässigt. Um derartige Kronen wieder in Ordnung zu bringen, müssen alle Äste einer Serie in einer Höhe enden ( Schnittebene ).

Der richtige Schnittzeitpunkt bei Apfel und Birne
Obstbaumschnitt ist jährlich notwendig; jedoch kann durch die Wahl des Zeitpunktes der Baum zur gewünschten Wuchsreaktion angeregt werden.

Der Schnitt von Februar bis Knospenaufbruch
Diesen Zeitpunkt wählt man, wenn der Wuchs des Baumes nur massig gefördert werden soll. Man sollte Temperaturen über 0 Grad C (frostfreie Zeit!!) wählen und die Schnittstelle mit Baumwachs versiegeln.

Schnitt noch vor der Blüte
Mit dem Knospenaufbruch und dem beginnenden Wachstum, werden die in den Knospen fixierten Reservestoffe rasch verbraucht. Ein Schnitt in der Vorblüte, mit dem diese Reserven einfach abgeschnitten werden, schwächt den Neutrieb von allen Schnittzeitpunkten am nachhaltigsten. Ein Baum, welcher nicht blühen will, kann so zum Blühen angeregt werden, weil so der Holzwuchs begrenzt wird. Mit einem Herunterbinden der Triebe wird die gleiche Wirkung erreicht.

Schnitt zur und nach der Blüte bis Mitte August
Dieser Zeitpunkt sollte gewählt werden, wenn die Mittelachse schlecht verzweigt. Zu dieser Zeit entstehen die Neutriebe, wobei der Spitzentrieb mit Hemmstoffen dafür sorgt, dass die Seitenknospen wenig austreiben. Mit Entfernen der Triebspitze werden die Seitenknospen zum Austrieb angeregt, das kann aber auch mit Herunterbinden erreicht werden.

Im Juli können die nicht verholzten Neutriebe ausgerissen werden; die Wunden verheilen schnell und schlafende Augen um den Trieb werden mit entfernt.

Schnitt von Mitte August bis zum Blattfall
Im Spätsommer sondern die Blätter einen Hemmstoff ab, der den Austrieb der neu angelegten Knospen verhindert. Wird jetzt geschnitten, treiben die Seitenknospen nur schwach oder gar nicht. Damit kann man zu stark wachsende Bäume beruhigen, indem zu stark wachsende steile Triebe auf schwächere abgesetzt werden und sich die Wuchskraft auf viele schwache Triebe verteilt. Auch das Herabsetzen hoher Kronen ist aus diesem Grunde jetzt sinnvoll; die “Wasserschosser” werden vermieden.

Schnitt von November bis Januar
Dieser Zeitpunkt ist wichtig, um vergreiste Bäume mit geringem Neuwuchs zu einem starken Austrieb im Frühjahr zu bringen. Wundverschluss ist besonders wichtig!!!

Der richtige Schnittzeitpunkt bei Steinobst:
Schnitt im Januar/Februar
In der Vegetationsruhe sollte Steinobst wegen der Gefahr von Rindenerkrankungen und wegen der schlechten Wundheilung nicht geschnitten werden.

Schnitt im März/April
Die Steinobstbäume (außer Pfirsich) werden erforderlichenfalls ausgelichtet, weil dadurch der Wuchs gefördert wird. Bei im Herbst gepflanzten Bäumen erfolgt jetzt der Pflanzschnitt.

Schnitt im Mai
Pfirsich bekommt nach der Blüte den Fruchtholzschnitt. Süßkirschen reagieren auf den Schnitt mit kräftigem Wuchs, was günstig für den Neuaufbau ist. Alle anderen Schnittmaßnahmen werden unterlassen

Schnitt im Juni
Jetzt erfolgt der Fruchtholzschnitt an Spalierobstbäumen.

Schnitt im Juli/August
Nach der Ernte wird bei Süß- und Sauerkirschen, aber auch bei Pfirsich, Pflaume und Aprikose mit dem Auslichten begonnen und ggf. verjüngt. Zu dieser Zeit heilen die Wunden besonders schnell und der Wuchs wird gemindert. Langtriebe werden ab Mitte August waagerecht gebunden und Konkurrenztriebe entfernt.

Schnitt ab September
Bis Mitte / Ende September sind die Schnittmaßnahmen zu beenden. Ein Winterschnitt bekommt den Steinobstbäumen nicht.

Beachte!!!
Ein Schnitt auf Zapfen bei Kirschen verhindert das Harzen der Bäume. Schnitt nur bei trockenem Wetter (wegen Rindennekrosen).

Text: Hans Joachim Fischer / Fachberater

Erdbeeranbau im Kleingarten

Standortwahl: Offene, sonnige Lage – nicht unter Bäumen, in den letzten 3 Jahren kein Erdbeeranbau auf der Pflanzfläche.

Bodenvorbereitung: In der Vorkultur Dung oder Kompost einarbeiten, zur Erzielung eines sauren- Bodens Torfmull nach der Pflanzung auf das Pflanzbeet auftragen (nicht untergraben!).

Pflanzabstände:
Nur 3 – 4 Pflanzen pro m².

Empfehlenswert:
2 Reihen nebeneinander mit 50 cm Abstand zwischen und in den Reihen.
Danach 80 cm Abstand zu den nächsten 2 Reihen.

Vorteil: Die Doppelreihe wird nicht betreten, vom Weg zwischen den Doppelreihen wird gepflanzt, gehackt, abgerankt und geerntet.

Pflanzzeit: Wurzelblanke Jungpflanzen möglichst bis 10. August, getopfte Ware bis Ende August, da bei späterer Pflanzung der Ertrag im Folgejahr bis auf 30% absinkt !

Düngung: Jährlich 6g N ( Reinstickstoff) pro m².

Empfehlenswert: Mischdünger in Form von Erdbeer- oder Beerenobstdünger

• insgesamt 100g/ m² jährlich, davon
• 70g Juli/ August nach der Ernte, im September bei Neupflanzung
• 30g März/ April nach dem Entfernen der überwinterten Altblätter.
• Bei 2- mal tragenden Sorten zusätzlich 70g nach der ersten Ernte Anfang Juli.

Abranken: Ranken sind Konkurrenten des Früchte. Im Jahr der Pflanzung regelmäßig abschneiden. Im Ertragsjahr nur wenige für eventuellen Eigenbedarf belassen, ansonsten laufend entfernen.

Pflanzmaterial: Zumindest alle 3 Jahre Zukauf von Hochzuchtjungpflanzen von einem anerkannten Zuchtbetrieb. Höchstens 2mal nacheinander von den besten Pflanzen selbst vermehren.

Aufgepasst: Die ertragschlechtesten Mutterpflanzen haben die ersten und stärksten Jungpflanzen!

Bezugsmöglichkeiten: Für Hochzucht – Erdbeerjungpflanzen:

• Reinhold Hummel Erdbeerzucht in Stuttgart
• Gustav Schlüter in Bokholt/ Hanredder
• Kraege – Beerenobst in Telgte
• Häberli – Beerenzentrum in Wittighausen- Vilchband

Hochzucht- Jungpflanzen erhalten Sie alljährlich am letzten Samstag im Juni beim –ERDBEERFEST– in Groß Stieten, auch Angebotslisten, Prospekte und Bestellkarten.

Gesunde Erdbeeren

Ohne Grauschimmelfrüchte durch mehrmaliges Besprühen mit Lebermoosextrakt

Das regelmäßige Besprühen der Pflanzen mit 0,5%iger Lebermooslöung wehrt die Ansiedlung von Pilzsporen ab und verhindert so den für die Sorte ‚Senga Sengana‘ häufigen Grauschimmel, dem in feuchten Jahren oft 80% der Ernte zum Opfer fällt.

Gleichzeitig wird damit Schneckenfraß an Erdbeerfrüchten, aber auch an anderen besprühten Pflanzen, wie Salat oder Jungpflanzen abgewehrt.

Alles, was mit Lebermooslösung besprüht ist, schmeckt Schnecken nicht mehr, bekommt auch keine Pilzkrankheiten, wie Braun- und Krautfäule, Kräuselkrankheit, Mehltau, Monilia und andere. Das Besprühen muß aber nach jedem Regen bzw. alle 2 Wochen erneuert werden! Es ist völlig ungiftig, nur ein natürlicher Moosauszug!

Versuche der Universität Bonn bewiesen die Wirkung.

Siehe auch:www.nature.de

419