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Ratgeber für Gartenfreunde

Fachberatung & Gartentipps

Zuverlässige Beratung und wertvolle Tipps rund um den Kleingarten sowie Ihre grüne Oase.

Bestimmungshilfen für Pflanzenschäden

Hier erhalten Sie umfassende Bestimmungshilfen für Pflanzenschäden an Gemüse, Beerenobst und Baumobst. Ob Schädlinge, Krankheiten oder Umweltfaktoren – wir bieten Ihnen detaillierte Informationen, um die Ursache Ihrer Pflanzenschäden zu identifizieren.

Infos zu Naturnahem Gärtnern: Ökologischer Pflanzenschutz

Fachberatung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Kleingartenvereine

Jeder Kleingartenverein muss gemäß Bundeskleingartengesetz seine Mitglieder fachlich betreuen, denn der niedrige Pachtzins von nur 0,07€/m² ist an die Voraussetzungen gebunden, dass der Garten dem Anbau von Gartenbauerzeugnissen, sprich Obst und Gemüse, dient und dass die Kleingärtner fachlich betreut werden.

1. Ein Drittel jedes Kleingartens muss für den Anbau von Obst und Gemüse genutzt werden!

Manche Vereinsmitglieder reduzieren allmählich ihre Beetflächen und legen statt dessen Rasenflächen an.

Im Kommentar zum Bklg- gesetz ist erläutert, dass für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit mindestens 1/3 der Gartenfläche dem Anbau von Obst und Gemüse dienen muss, höchstens 1/3 für Rasenflächen, Blumen und Erholung und höchstens 1/3 für Laube, Wege und Freiterrasse verwendet werden darf.

Und was geschieht, wenn man sich nicht daran hält?
Zwei Vereinen im Land MV wurde die kleingärtnerische Gemeinnützigkeit gerichtlich aberkannt, weil die Bedingungen des Bklg- gesetzes nicht eingehalten wurden. Sie sind nun kein Kleingartenverein mehr, sondern Pächter von Wochenendgrundstücken oder ‚Datschen‘ und die Pacht für einen 300m² – Garten beträgt nun nicht mehr 21,-€ + Vereinsbeitrag, sondern ein vielfaches, zwischen 180,-€ und 300,-€/Jahr.

Dazu kommen Kosten für Abwasseranschluss und- Entsorgung usw., denn die erleichterten Bedingungen für Kleingärtner sind dann ebenso verloren wie der Bestandsschutz.

Jedem Gartenfreund kann nur geraten werden, die Drittelteilung zu beachten und die Rasenflächengröße zu überprüfen, ob es z.B. nicht sinnvoller wäre:

statt des Rasens eine ‚Erdbeerwiese‘ anzulegen mit der Sorte: ‚Florika‘, bei der man nach guter Bodenvorbereitung pro m² ca. 8 Pflanzen setzt, sie nie abrankt, sondern die Ranken so reinlegt in die Fläche, dass alle Lücken geschlossen werden. Dann bildet sich eine dichte, unkrautfreie Erdbeerwiese, die man bis zu 8 Jahre regelmäßig im Juni abernten und im Spätherbst mit dem Sichelmäher abmäht und mit verrottetem Kompost oder Dung etwas düngt. Die Früchte reifen über dem Laub. Das ist weniger Arbeit als es die Rasenpflege erfordert.

statt des Rasens Kartoffeln anzubauen, denn die Qualität selbstgebauter Kartoffeln übertrifft jedes Shopangebot und der Arbeitsaufwand ist wesentlich geringer für den Kartoffelanbau als für die Rasenpflege.

2. Klimafreundlich gärtnern- Klimarettung durch CO2 - Bindung in Dauerhumus und mehr Obstbäume in Kleingärten!
CO2 ist an sich nichts Schlechtes, alle Pflanzen brauchen es zum Leben, sie nehmen es aus der Luft auf und bauen es mit Wasser und Sonnenenergie zu Traubenzucker und Sauerstoff zu organischer Masse um, wobei Kohlenstoff festgelegt und Sauerstoff zur Atmung für alle Lebewesen frei wird. Durch weltweit extrem viele Waldrodungen, zugleich Massentierhaltungen und CO2 – Freisetzung von fossilen Brennstoffen, wie Öl, Kohle, Erdgas wird zu viel CO2 frei. Der Treibhauseffekt durch zu viel CO2 in der Atmosphäre erfordert sofort Maßnahmen, CO2 fest zu binden.

Landwirtschaft, Gartenbau und Kleingärtner können durch Dauerhumus- Anreicherung in ihren Böden große Mengen von CO2 fixieren. Bereits 0,1% Humus mehr pro Hektar bindet je nach Bodenart 3 bis 6 Tonnen CO2! Außerdem erhöht 1% mehr Humus in den oberen 30 cm des Bodens das Wasserspeichervermögen um 400 m3 pro Hektar! 3 überzeugende Videos hierzu:

3 überzeugende Videos hierzu:

Die Kleingärtner der Hansestadt Wismar haben 205 ha Fläche unter den Bedingungen des Bundeskleingartengesetzes gepachtet, abzüglich etwa 25 ha Hauptwege und Ränder bleiben ca. 180 ha Flächenanteil aller Parzellen. Davon soll mindestens 1/3 kleingärtnerisch durch Obst- und Gemüseanbau bewirtschaftet werden, also bleiben mindestens 60 ha Anbaufläche, auf denen eine Dauerhumusanreicherung mit Krümelstruktur zu schaffen wäre, die 600 t CO2 binden könnte und zugleich das Wasserspeichervermögen um 400m³/ha erhöhen würde.
Wie unterstützt man den Humusaufbau?

Hierzu 5 wichtige Grundsätze:

  1. Gärtnern mit der Natur, nicht gegen sie! Torffrei gärtnern, denn Torf ist ein idealer CO2 – Speicher und soll es bleiben- aber im Moor!. Biologisch düngen ohne chemische Dünger! Nützlinge fördern, keine Insektizide, keine Pestizide, statt dessen biologischen Pflanzenschutz!
  2. Einheimische Pflanzen verwenden, keine Exoten, die über CO2 – aufwändige Transporte aus fernen Ländern herbeigeschafft werden.
  3. Bäume als CO2 – Speicher pflanzen, denn jeder Baum speichert mehr als eine Tonne CO2, so lange er existiert und verbessert das lokale Klima. Jeder Obstbaum spendet außerdem köstliche Früchte. Pro Kleingarten von durchschnittlich 300m² sind 6 Obstbäume sinnvoll, die bei fachgerechter Pflege einen wertvollen Beitrag zur Sortenerhaltung leisten können.
  4. Düngen mit Grün- Dung oder Kompost plus Hornspäne als Stickstoffvorrat.  Vermeidung von chemischen Düngern, egal ob rot, grün oder blau, die mit hohem Erdölaufwand hergestellt werden.
  5. Wasser sparen, Regentonnen fangen Wasser auf, Mulchschichten reduzieren Verdunstung! 1% mehr Dauerhumus im Boden erhöht die Wasserspeicherung um ca. 40l/m² und bindet gleichzeitig 1 kg CO2/m²- siehe dazu die 3 Links!

Einige Gartentipps:

Gartentipps zum Obstbaumschnitt

Schon vor der Pflanzung eines Obstbaumes entscheidet man, wie der gewünschte Baum wachsen wird und wie er zu schneiden ist.

Es beginnt bei der Sortenwahl, der Unterlagenauswahl und bei der Entscheidung über den Pflanzstandort.

Der Pflanzstandort ist nur geeignet, wenn dort, wo ein Kernobstbaum gepflanzt werden soll, viele Jahre (20Jahre bei gleichem Kernobst, 8Jahre bei einem Wechsel von Apfel zu Birne) kein Kernobstbaum wuchs. Genauso ist es beim Steinobst.

Deshalb sollte man dort, wo Kernobst stand, zu Steinobst wechseln und ebenso den Wechsel von Steinobst zu Kernobst bevorzugen, sonst erledigt sich der Baumschnitt und Fruchtansatz von selbst- Die dort gepflanzten Bäume kümmern und fruchten kaum.

Die Sortenwahl ist wichtig, wenn man weit und breit keine Befruchtersorte hat, sollte man selbstfruchtbare Sorten wählen oder die Befruchtersorte als 2. Baum oder als 2. Sorte auf dem Baum gleich mit pflanzen.

Wer heute einen Süßkirschenbaum pflanzen will und sich umschaut, wie groß Süßkirschenbäume werden können, sollte sich über den Platzbedarf und die beschattete Fläche klar sein- oder er wählt die geeignete Unterlage für den Baum, die dafür sorgt, dass der Baum die erwünschten 2,5-3m nicht überragt. Mit dem Schnitt lässt sich die Größe nicht zufrieden stellend beherrschen, nur über eine sorgfältige Wahl der richtigen Unterlage. Es gibt sie heutzutage, man muss aber beim Fachmann in der Baumschule fragen und braucht nicht denken, dass der Billigbaum aus dem Importangebot eines Gartenbaumarktes die Anforderungen erfüllt und man den Rest mit dem Obstbaumschnitt erledigt. Genauso könnte man auch sein Geld vergraben.

Bereits nach der Pflanzung, im ersten Jahr des Austriebes, sollte man mit dem Erziehungsschnitt beginnen, auf das Baumgerüst achten, einen geraden, guten Leittrieb mit 3 Seitenästen anstreben. 3 Seitenäste ergeben je 120 Grad- einen Kreis und lassen für die Entwicklung des Baumes und seiner Verzweigungen genügend Platz – wenn die Äste im Winkel etwa 45 Grad aus der senkrechten haben. Wenn die Äste aber steiler stehen, sollte man sie mit Fäden und Gewichten, solange sie noch jung und biegsam sind, abspreizen. Besonders Birnen, auch manche Sauerkirschsorten neigen dazu, ihre Seitenäste viel zu steil zu entwickeln – da muss man korrigieren, so lange es noch geht- sonst hat man den Ärger viel zu enger Kronen mit vielen kreuzenden Zweigen über viele Jahre und einen hohen Schnittaufwand.

Für den Erhaltungsschnitt ist wichtig, dass alle sich kreuzend berührenden Zweige und Äste entfernt werden, weil es sonst Verletzungen geben könnte mit Infektionsstellen. Mit dem Erhaltungsschnitt wird eine ausgewogene Krone angestrebt, die gut mit Fruchtholz besetzt ist, wo die Früchte genug Platz und Sonne erhalten.

Immer sollte man aber bedenken, dass ein starker Rückschnitt zu einem starken Neutrieb führt, ein schwacher Schnitt, geringere Reaktionen des Baumes zur Folge hat. Nie mehr schneiden, als unvermeidbar!

Eventuell die folgenden ‚Wasserschosser‘ bereits im Sommer, wenn sie fest genug sind, herausreissen mit ihrer Basis. So entfernt man die schlafenden Augen mit, die Wunden verheilen im Hochsommer noch.

Bewährt hat sich auch, im August die Jungtriebe zu entspitzen und damit dem Fruchtbesatz zur Besonnung, mehr Ausfärbung und damit besseren Aroma zu verhelfen. Äpfel reagieren dankbar darauf.

Nur bei starker Vergreisung oder einer Behandlung von Obstbaumkrebsstellen ist ein Verjüngungsschnitt erforderlich. Der folgende starke Austrieb macht eine mehrjährige Nachsorge nötig, damit das Astgerüst wieder so wird, wie es erwünscht ist und die Krone nicht wie ein Besen wirkt. Manch alte Bäume der Streuobstwiesen wurden so schon zu neuem Trieb, jungen Fruchtholz und zur Bildung einer ausgewogenen Krone gebracht. Aber es braucht etliche Jahre Zeit!

Obstbaumschnitt- aber gut überlegt!
Unser Ziel ist es, die Obstbäume gesund und fruchtbar zu erhalten, damit wir fehlerfreies, ausgereiftes und damit schmackhaftes Obst ernten können. Zuerst müssen wir bedenken:

Wie reagiert der Baum auf unseren Schnitt?
Welche Gesetzmäßigkeit wirkt dabei?

1. Ein starker Rückschnitt bewirkt einen starken Neutrieb!
2. Sommerschnitt von Juni bis September verringert den
Folgeaustrieb im Frühjahr
3. Der Winterschnitt wird nicht im Winter, sondern nach dem Winter, etwa im März durchgeführt, damit d